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Der Publikationszyklus eines Manuskriptes

Der wissenschaftliche Publikationszyklus kann in vier nacheinander erfolgende Ebenen aufgespalten werden:

  • Zeitzyklus
  • Erkenntnis- oder Wissenszyklus
  • Publikationszyklus
  • Zugriffszyklus

Diese vier Ebenen können wiederum zielgerichtet in unterschiedliche Subprozesse untergliedert werden, wobei jeder Subzyklus auf einen Prozess in den übergeordneten Zyklen zurückgreift und mit diesen verwoben ist. Der Zeitzyklus unterteilt den Wissensschaffungsprozess in vier Zeiteinheiten und ist Grundlage der weiteren Zyklen. Der Erkenntnis- und Wissenszyklus setzt sich zusammen aus

  • Entwicklung von Ideen
  • Diskussion von Ideen
  • Erste vorläufige Forschung
  • Wissenschaftliche (Vor-) Studien
  • Entschluss zum Peer Review
  • Generalisierung
  • Popularisierung
  • Formalisierung

Jeder dieser acht iterativen Schritte des Zeitzyklus führt gleichzeitig linear zu einem weiteren Schritt im Publikationszyklus:

  • Ideenentwicklung & Forschungstagebuch
  • Briefe, Memos, E-Mails & Forschungsförderung
  • Patente, Hypothesenverifikation und -falsifikation sowie Konferenzdiskussionsartikel
  • Technische Studien, Dissertationen, Thesen & Forschungsartikel
  • Artikel zur Veröffentlichung in einem Journal
  • Veröffentlichung in jährliche Reviews, Bücher & Enzyklopädien
  • Populärwissenschaftliche Zeitschriften, Bücher & Zeitungen
  • Text- und Studienbücher

Sind einer oder mehrere Schritte des Publikationszyklus erfolgreich absolviert worden, kann im Zugriffszyklus die weitere wissenschaftliche und allgemeingesellschaftliche Verbreitung und Verwertung in Angriff genommen werden. Diese basiert ebenso auf den vorherigen Schritten im Subprozess des Publikationszyklus und umfasst:

  • Keine Veröffentlichung oder Verbreitung
  • Beschränkte öffentliche Freigabe an einen vordefinierten Benutzerkreis
  • Patentierung oder Konferenzauftritt, Veröffentlichung in spezialisierten Datenbanken, Open Access Journals & Google Scholar
  • Spezialisierte Datenbanken oder Finanzierung bereitstellende Organisationen
  • Artikeldatenbanken oder Google Scholar
  • Bibliothekskataloge oder Google Books
  • Populärwissenschaftliche Datenbanken, Zeitungsdatenbanken oder Kataloge öffentlicher Bibliotheken

Um so eher ein wissenschaftliches und muttersprachliches Lektorat in diesen komplexen Prozess einbezogen wird, umso größer sind die Chancen, die nächste Stufe im Publikationsprozess zu erreichen.

Besonders der vierte und fünfte Schritt im Erkenntnis- und Wissenszyklus, die formale, inhaltliche und sprachliche Umsetzung der Ideen und Hypothesen, kann durch das Lektorat unterstützt werden. Während die ersten drei Schritte in der Regel ein mentales Konstrukt auf seine wissenschaftliche Bestandskraft und ökonometrischer Weiterverfolgungsrisiken beinhalten.

Neben diesen Aspekten kann ein Englisch Lektorat aber auch bei der Identifizierung von Finanzierungs- und Publikationsquellen behilflich sein.

Somit kann ein muttersprachlich spezialisiertes Lektorat, neben sprachlicher und stilistischer Aspekte, auch in den Zyklenprozess positiv verstärkend eingreifen.

So erreichen Sie Ihre Zielgruppe

Bevor Sie einen wissenschaftlichen Artikel schreiben, müssen Sie eine klare Vorstellung davon haben, für welche Leser Ihr Artikel bestimmt sein soll und dann können Sie das geeignete Journal auswählen. Aber Sie müssen auch die Organisation, den Präsentationsstil und die Tiefe des Artikels der Zielgruppe anpassen. Organisieren Sie am besten zuallererst die Gesamtstruktur für das Manuskript (welches spezifische Thema oder Teilbereich) und dann schreiben Sie den präzisen Inhalt zu Ende.

Artikel können weitgehend in zwei Kategorien eingeteilt werden – für Experten oder für eine breiter gefächerte Leserschaft, die Laien.
Wenn ein Experte ein Manuskript liest, verfolgt er wahrscheinlich eines der folgenden Ziele:

  • Er möchte seinen Kenntnisstand und sein Verständnis über ein spezifisches Thema oder Fachgebiet aktualisieren oder erweitern
  • Er möchte etwas über neue Konzepte oder Techniken lernen oder detaillierte Informationen über bestehende Konzepte oder Techniken einholen
  • Er sucht nach Lösungen von Problemen, die im Verlaufe seiner Arbeit aufgetreten sind
  • Er möchte den qualitativen Inhalt des Artikels evaluieren

Sollten Sie Konzepte, Methoden oder Ergebnisse für die Untergruppe der generellen Experten („general experts“) schreiben, müssen Sie ausreichend Hintergrundinformationen, einschließlich fachbezogener Konventionen und Terminologie, mitliefern. Das ist normallerweise für die zweite Untergruppe der spezialisierten Experten („specialized experts“) nicht nötig, da Sie hier davon ausgehen können, dass diese ein sehr umfangreiches Wissen haben. Jedoch ist es von essentieller Bedeutung, in beiden Fällen eine detaillierte Beschreibung der verschiedenen Teile der Arbeit und Prozesse anhand von entsprechenden Abbildungen und Tabellen darzustellen.

Wenn ein Laie Ihren Artikel liest, dann zumeist aus mehreren Gründen:

  • Um sein Allgemeinwissen zu erweitern
  • Um mehr über die Grundlagen und den aktuellen Wissensstand in einen spezifischen Gebiet zu lernen, durchaus mit dem Ausblick Fachkenntnis zu erlangen
  • Um spezifische Konzepte oder Methoden zu verstehen, mit dem Ziel, diese in bestimmten Situationen dann selbst anzuwenden

Laien besitzen nur etwas oder gar kein Wissen über ein Fachgebiet oder spezielles Thema. Deshalb sollten die Hintergrundinformationen ausführlich und leicht verständlich dargelegt werden, da Sie nicht von einem Vorwissen ausgehen können. Technische Begriffe sollten – wenn überhaupt – nur geringfügig benutzt und sorgfältig erklärt werden. Versuchen Sie Beispiele oder Analogien zu verwenden, mit denen die Menschen vertraut sind, auch wenn es Ihnen schwerfällt. Präsentieren Sie auch hier Abbildungen, die das Basiskonzept und die spezifischen Ergebnisse darstellen.

Unabhängig davon, ob Sie den Experten oder den Laien erreichen wollen, ist es wichtig, dass der Artikel in Einklang mit dem Journalstil geschrieben ist. Sie können den Rat von Experten auf dem jeweiligen Gebiet heranziehen, aber auch eine Textkorrektur bzw. englische Textkorrektur durch ein Lektorat bzw. englisches Lektorat durchführen lassen. Beide Schritte verbessern die gesamte Lesbarkeit und Präsentation und wecken somit ein größeres Interesse bei den Lesern und erhöhen gleichzeitig den Impact Ihres Artikels.