Der Peer Review Prozess

05 April 2013  |  Geschrieben in Publikation   |  Schreiben Sie einen Kommentar »

Der Peer Review Prozess stellt sowohl Muttersprachler („native language speaker“) als auch Zweitsprachler („second language speaker“) vor immer wiederkehrende neue Herausforderungen. Nach der Identifizierung des geeigneten Publikationsorgans für die wissenschaftliche Arbeit müssen die Rahmenbedingungen hinsichtlich Struktur und Inhalt (beispielsweise Zusammenfassung, Zitierungsvorschriften, Anforderungen an Grafiken und Tabellen) angepasst und eingehalten werden. Zweitsprachler stehen zudem vor Problemen wie korrekter Syntax und Grammatik. Ein Lektorat Service kann bereits bei der Manuskriptbearbeitung, d.h. noch vor der Einreichung, unterstützend tätig werden, um oben genannte Aspekte zu beachten.

Strukturell gliedert sich der Peer Review Prozess in die Schritte

Abgabe des Artikels

  • Erste Begutachtung hinsichtlich thematischer Passgenauigkeit und wissenschaftlicher Qualität
  • Ablehnung oder Übergabe an Begutachter
  • Überprüfung der
    • Signifikanz
    • Präsentation
    • Wissenschaftlichkeit
    • Evidenz
    • Argumentation & Beweisführung
    • Theoretischer Gehalt
    • Länge
    • Wissenschaftsethische Aspekte
  • Bewertung durch Begutachter
    • Akzeptanz
    • Revision
    • Ablehnung
    • Entscheidung durch den Herausgeber
  • Entgültige Entscheidung durch den Herausgeber
  • Absprache hinsichtlich Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Veröffentlichung

Des Weiteren können in Abhängigkeit des Publikationsorgans, unterschiedliche Arten von Peer Review Prozessen durchlaufen werden. Diese gliedern sich in:

  • der Autor kennt den Namen des Begutachters nicht, der Begutachter sieht aber den Namen des Autors
  • Autor und Begutachter sind beide anonymisiert „Double blind review”
  • Autor und Begutachter werden namentlich genannt „Open Review“

Jede dieser Spielarten hat spezifische Vor- und Nachteile, die bei der Abgabe eines Manuskriptes beachtet werden müssen.

Ebenso wie der Autor eines Artikels bestimmten formalen und inhaltlichen Zwängen unterworfen ist, müssen die Begutachter spezifischen Richtlinien folgen. Ein Lektorat, das einen mit dem Wissenschaftsfeld und -prozess vertrauten Muttersprachler einsetzt, kennt sowohl die Vor- und Nachteile der jeweiligen Review Art und kann somit bereits vor dem Peer Review Prozess steuernd eingreifen.

Die Quote der Absage liegt im ersten Schritt in der Regel weit über 70 Prozent. Von den verbleibenden Artikeln werden nochmals mindestens 50 Prozent nicht für eine Veröffentlichung angenommen. Kriterien sind insbesondere mangelnde Originalität und Fehlen einer inhaltlich hinreichenden Aussage.

Da die Anzahl der eingereichten Artikel ein nicht geringes Volumen umfasst und Peer Review eine philanthropische Aufgabe für Wissenschaftler darstellt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Artikel umgehend beiseitegelegt und damit abgelehnt ist, die Regel. Kommt es nicht zu einer initialen Ablehnung, dauert der Prozess, bis ein Artikel letztendlich abgelehnt oder angenommen wird, bis zu zehn Wochen.

Während dieser Zeit besteht keine Möglichkeit auf den Prozess Einfluss zu nehmen und eine Einreichung bei einem konkurrierenden Journal ist untersagt. Sollte es für einen Artikel zu mehreren nacheinander folgenden Einreichungen mit Ablehnungen kommen, kann im schlechtesten Fall die Aktualität und Originalität der Publikation erheblich beeinträchtigt sein.

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